- Der Obel im Interview mit Medienvorsorge.de
Der Obel – Parodist, Charakterkomiker und Moderator
Die meisten kennen ihn aus den „Nightwash Clubs“, dem „Wunder von Bern“ oder noch vom Kult-Duo „Till & Obel“. Bei der letzten Fußball-EM veröffentlichte er die CD „So gehn die Deutschen“. Live und im Fernsehen begeistert der leidenschaftliche Entertainer sein Publikum mit einer einzigartigen Mischung aus Humor, Fußballverstand, Musik und Videoeinspielern. Medienvorsorge.de traf den lustigen Mann kurz vor seinem Auftritt hinter den Kulissen des Düsseldorfer „Flin“ Theaters.
Medienvorsorge.de: Eine Düsseldorfer Tageszeitung titelte heute „Comedy Duell Till vs. Der Obel“ denn heute gastieren nicht nur Sie in der Stadt, sondern auch Ihr damaliger Partner von Till & Obel. Warum haben Sie sich eigentlich getrennt?
Der Obel: Eigentlich sind wir grundsätzlich sehr unterschiedliche Charaktere und haben es trotzdem 14 Jahre lang miteinander ausgehalten. Irgendwann ging es dann aber nicht mehr und die Luft war raus. Das Irgendwann war übrigens 2000. Da haben wir gesagt: Neues Jahrtausend, neues Glück. Schluss, aus und vorbei. Und seitdem sind wir solo unterwegs. Also ich zumindest.
Wie ist die Trennung damals gelaufen? Hatten Sie diesbezüglich alles vertraglich festgelegt?
Verträge sind da, um eingehalten zu werden. Ich bin gelernter Kaufmann und versuche mich immer an diesen Grundsatz zu halten. Nur wenn die Gegenseite dies nicht tut, dann ist es immer schlecht. Aber das meine ich jetzt grundsätzlich und nicht auf meinen ehemaligen Kollegen bezogen. Wir hatten damals auch einen Vertrag gemacht, der jedoch sehr eng gezurrt war. Ich musste irgendwann um jede Briefmarke kämpfen – das war natürlich kein Zustand. Ich glaube, mittlerweile gibt es ja auch so Partnerverträge, gerade im kreativen Bereich die es dem ein oder anderen ermöglichen, dann auch freier zu agieren. Wenn ich noch einmal irgendwie mit jemandem zusammenspielen oder arbeiten wollte, dann würde ich irgendeine Gesellschaftsform suchen, die auf Projektbasis zusammen arbeitet.
Mal ein Blick in die Vergangenheit: Früher war Comedy im Fernsehen kaum ein Thema. Sie hatten bei „RTL“ eine der wenigen Shows überhaupt. Heute wird auf allen Kanälen gekaspert und geunkt. Wie sehen Sie diese Entwicklung?
Ambivalent. Also ich bin mittlerweile bei manchen Programmen echt froh, nicht dabei sein zu müssen. Comedy ist grundsätzlich live viel besser als im TV. Es ist doch ein viel schöneres Erlebnis mit anderen in einem Saal gemeinsam zu lachen, als vor dem Fernseher daheim alleine müde zu grinsen.
Was erwartet uns in Ihrem neuen Programm „Alles rund“?
Um es mal ganz einfach zu sagen: Alles rund um das runde Leder: Fußball.
Welche Projekte liegen als nächstes an?
Erstmal gehe ich für den WDR auf eine Fahrradtour: Wir fahren sechs Tage mit dem Fahrrad rund um Dortmund mit einem Tagesbudget von zehn Euro für Essen und Übernachtung. Mal gucken, wie lange ich damit auskomme und wohin der Weg mich führen wird. Danach gehe ich wieder auf Tour.
Auf einigen Verkaufsveranstaltungen für die so genannte „Riester Rente“ haben Sie schon mitgewirkt und in den Pausen mit Ihrer Comedy für Unterhaltung gesorgt. Was haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen? Halten Sie derartige Sparmodelle für sinnvoll?
Sinnvoll sind sie allemal. Bei diesem freiberuflichen Leben, wie ich es führe, ist es allerdings immer schwierig, so hohe Grundkosten zu tragen. Insofern prüfe ich gerade verschiedene neue Angebote, denn ich will wieder etwas in der Richtung tun. Zu Zeiten von Till & Obel habe ich diverse Berufsunfähigkeitsversicherungen und Rentenfonds abgeschlossen – anschließend aber wieder aufgelöst, weil die Grundbelastung einfach zu hoch war.
Wäre es eine gute Alternative, niedrige Grundbeiträge zu haben, jedoch die Option zu haben, in guten Jahren entsprechend einzuzahlen?
Ja, mein Ziel ist es, die dauerhafte, monatliche Belastung zu senken.
Was verstehen Sie unter steuerlicher Liebhaberei?
Ich? Gar nichts. Bei mir wird alles abgesetzt. Gnadenlos.