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FOTO: BEN WOLF (UNIVERSAL)

Sido: „Ich habe ein bisschen was nachzahlen müssen!“

Sido, alias Paul Hartmut Würdig, begann im Jahr 2003 seine Solokarriere mit zwei Songs, die umgehend der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien zur Prüfung vorgelegt – aber nicht indiziert wurden. Der Rapper, der im sozial schwachen Märkischen Viertel im Berliner Bezirk Reinickendorf aufwuchs, wurde durch die verchromte Totenkopfmaske berühmt, die er in den Anfangszeiten seiner Karriere trug. Mittlerweile erhielt der durch provokante Texte auffallende Rapper fünf Goldene Schallplatten, drei Comet-Auszeichnungen, einen Echo sowie drei Bravo Otto. Anfang des Jahres 2010 gab Sido im „Fontane Haus“ im Märkischen Viertel ein Unplugged-Konzert, das von MTV aufgezeichnet wurde. Sido ist damit der siebte deutsche Künstler, mit dem der Musiksender ein Unplugged-Konzert veranstaltete. medienvorsorge.de traf den Rapper, der neuerdings auch ein Tattoo-Studio hat, um mit ihm über Steuern & Co. zu sprechen.

medienvorsorge.de: Sie werden im November diesen Jahres 30, haben dieses Jahr ein Unplugged-Album veröffentlicht, waren mit der Sendung „Sido geht wählen“ für den Grimme-Preis nominiert, sind verlobt und haben einen Sohn. Klingt langsam bürgerlich. Auch schon einen Riester-Vertrag abgeschlossen?
Sido: Was ist das?

In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ erwähnten Sie, dass Sie bei der letzten Wahl auch die CDU hätten wählen können, damit die Ihre Steuern nicht erhöhen. Warum kam es schließlich doch nicht so weit?
Ich könnte das vor meinen Leuten nicht verantworten, da ich in meinem Freundes- und Verwandtenkreis der Einzige bin, dem es finanziell so gut geht. Ich bin der Meinung, dass man so wählen sollte, wie es der Allgemeinheit am Zuträglichsten ist.

Daraufhin haben Sie schließlich die Partei „Die Linke“ gewählt. Deren ehemaliger Fraktionschef, Oskar Lafontaine, forderte beispielsweise einen Spitzensteuersatz von 80% bei Einkommen über 600.000 Euro. Wäre das auch für Sie eine gerechte Lösung?
Nein, aber „Die Linke“ ist auch nicht die Partei, die ich an der Spitze der Regierung sehen möchte. Allerdings finde ich, dass es die beste Opposition ist, die sich das Volk wünschen kann.

Derzeit gibt es wieder angeregte Diskussionen über Steuererhöhungen. Gibt es nach Ihrer Ansicht Steuern, die erhöht werden sollten?
Ist mir egal, nur gerecht muss es halt sein.

Es war über Sie zu lesen, dass Sie nunmehr Geld haben, eine schöne Wohnung und ihrem Umfeld alles bieten können. „Das möchte ich nicht verlieren. Also zahle ich Steuern, bin krankenversichert und insgesamt verantwortungsbewusster.“ Gab es in der Vergangenheit negative Erfahrungen mit den Bereichen Steuern/Krankenversicherung?
Oh ja! Das Steuerrecht musste ich erstmal verstehen lernen. So ganz vollständig verstehe ich das aber heute auch noch nicht. Sagen wir mal so: Ich habe ein bisschen was nachzahlen müssen. Eine Krankenversicherung hatte ich ein paar Jahre nicht, was besonders bei Zahnschmerzen nicht so toll ist. Wenn es ganz schlimm wurde, bin ich dann mit der Karte von einem Kumpel zum Arzt gegangen – bis das dann mal aufgeflogen ist.

Wer hat Sie damals bei Karrierebeginn unterstützt und darauf hingewiesen, dass auf die Einnahmen auch Steuern zu zahlen seien? Stehen einem die Plattenlabels hier zur Seite?
Die Leute vom Label haben schon hier und da mal gesagt, dass ich mir Geld für die Steuern zurücklegen sollte. Zu der Zeit hatte ich aber so viele Auftritte, bei denen ich die Geldbatzen nach der Show bar in die Hand gedrückt bekommen habe. Das war dann für mich wie mein Taschengeld. Und das habe ich ganz übel auf den Kopf gehauen und natürlich nichts davon zurückgelegt.

Das Magazin „Musikexpress“ hat Sie neulich mit Jochen Distelmeyer (Anm.d.Red.: Sänger der Band „Blumfeld“) zusammengebracht. Spricht man mit einem so erfahrenen Berufskollegen auch mal über Geld? Unter dem Motto: Hey Jochen, weisst Du eigentlich einen guten Steuerberater?
Nein, ich weiss auch gar nicht, ob Jochen so viel Geld verdient. Ich glaube, dass das auch nicht sein Anliegen ist.

Wie geht es bei Ihnen weiter? Steht nach Ihrer Hochzeit vielleicht der Kauf eines Eigenheims an? Vermittelt von einem prominenten Berliner Immobilienmakler?
Ich will momentan kein Haus. Meine Wohnung mitten in der Stadt macht mich komplett zufrieden. Ich glaube, ich werde eines Tages ein Spiesser werden. Ein Haus würde diesen Prozess nur beschleunigen. Ich arbeite lieber noch ein bisschen!

Letzte Frage: Was für eine steuerliche Nutzungsdauer haben eigentlich verchromte Totenmasken, um die jährlich Abschreibung zu berechnen?
Ist nicht meine…

Interview: Rüdiger Schaar